Herz- und Muskelfunktion

Carnitin & Omega 3 ...

Eine Verkalkung der Arterien bewirkt, dass sich die Blutgefäße verengen. Im schlimmsten Fall verstopfen sie. Als tödliche Folgen drohen dann Herzinfarkt und Schlaganfall. Schutz vor der Arteriosklerose bietet eine Ernährung, die vor allem viel Obst und Gemüse sowie Nüsse und pflanzliche Öle enthält. Selbst bereits geschädigte Gefäße können sich mit diesen Lebensmitteln wieder regenerieren.

Die Gefahr kommt auf leisen Sohlen. Zunächst lagern sich Fette im Blut an den Gefäßwänden ab. Das lockt Entzündungszellen an, die das Fett eigentlich abbauen sollen. Nicht immer gelingt ihnen das vollständig. Sterben die Zellen ab, hinterlassen sie Kalk. Dieses unheilvolle Gemisch aus Fett und Kalk verengt die Gefäße – meist unbemerkt – immer mehr.

Schon eine winzige Verletzung des Gefäßes kann dann dazu führen, dass sich ein Blutgerinnsel bildet, das groß genug ist, um den Durchfluss des Blutes zu behindern. Lebenswichtige Organe werden dadurch nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Geschieht dies im Herzen, ist der Herzinfarkt da. Ein verstopftes Gefäß im Gehirn ruft einen Schlaganfall hervor.

Fast drei Viertel der über 80-Jährigen leiden an Arteriosklerose.

Arteriosklerose ist inzwischen eine fast unvermeidliche Alterserscheinung, also eine Art degenerative Erkrankung. Etwa 70 bis 75 Prozent der über 80-Jährigen hierzulande haben Gefäßverengungen, die oft keinerlei Symptome hervorrufen – bis es womöglich zum oft tödlich endenden Zwischenfall kommt.

Jedes Jahr müssen in Deutschland knapp eine Million Menschen wegen einer Gefäßerkrankung des Herzens im Krankenhaus behandelt werden. An einer Verkalkung der Herzkranzgefäße, der koronaren Herzkrankheit, die sich durch Schmerzen oder ein Gefühl der Enge in der Brust bemerkbar machen kann, sterben jährlich rund 870.000 Menschen – die Erkrankung ist damit bei uns mit Abstand die häufigste Todesursache.

Die richtige Ernährung minimiert die Risikofaktoren für Verkalkungen

„Eine pflanzenbasierte Kost, die ab und zu von Fisch ergänzt wird, hilft nachweislich, die wichtigsten Risikofaktoren der Arteriosklerose zu minimieren.

Obst und Gemüse sind nicht nur ballaststoffreich, sondern sie enthalten – insbesondere in ihren farbenfrohen Schalen – jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem Flavonoide, die zu den Polyphenolen gehören. Diese Substanzen schützen vor Entzündungen der Gefäße und damit auch vor Ablagerungen.

Einen ähnlichen Effekt haben Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in fettem Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering sowie in Nüssen und Samen, etwa Lein- oder Chia-Samen, stecken.

Fischöl

Omega-3-Fettsäuren sind eine spezielle Gruppe mehrfach ungesättigter Fettsäuren, unter denen den biologisch aktiven Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA; C20:5) und Docosahexaensäure (DHA; C22:6) eine besondere gesundheitliche Bedeutung zukommt.

Omega-3-Fettsäuren findet man vor allem in fettreichen Kaltwasserfischen (u.a. Makrelen, Lachs, Sardinen). Pflanzliche Öle, wie etwa Lein-, Raps-, oder Walnussöl enthalten in erster Linie die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (C18:3), die im Körper weiter zu DHA und EPA umgewandelt wird. Wissenschaftliche Studien zeigen allerdings, dass nur etwa 8-21% der alimentär zugeführten Alpha- Linolensäure in EPA und etwa 0-9% in DHA konvertiert wird. Deswegen ist der Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl der Vorzug vor dem Omega-3-Aufbau allein durch pflanzliche Öle zu geben.

Unser westlicher Ernährungsstil verzichtet weitgehend auf eine regelmäßige Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren und ist geprägt durch einen Überschuss an entzündungsfördernden Omega-6-Fettäuren.

Als optimales Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6- Fettsäuren wird heute ein Verhältnis von 2:1 bis 5:1 angesehen.

Bei Supplementierung von EPA/DHA sind als positive Effekte die Senkung kardiovaskulärer Risiken, z.B. Verringerung der Triglyzeride, Hemmung der Thrombozytenaktivität sowie ein positiver Einfluss auf die Gefäßfunktion, den Blutdruck und entzündliche Immunbotenstoffe, nachgewiesen.

Eine ausreichende Versorgung mit DHA unterstützt zudem den Erhalt der normalen Augenfunktion. Eine gute Versorgung von Schwangeren mit DHA und EPA führt zu einer geringeren Frühgeburten-Rate, weniger Wochenbettdepressionen und beim Kind zur günstigeren Gehirnentwicklung und -Leistung. Untersuchungen bei Patienten mit Morbus Alzheimer und kognitiven Einbußen zeigen, dass höhere Spiegel an EPA und besonders DHA mit einem niedrigeren Risiko für die Entwicklung von Demenz einhergehen. Omega-3-Fettsäuren wirken zudem leicht antidepressiv und werden auch in der Therapie von hyperaktiven Kindern.

Carnitin

L-Carnitin ist eine natürlich vorkommende, Aminosäuren-ähnliche Substanz, die vom menschlichen Körper aus den Aminosäuren L-Methionin und L-Lysin gebildet werden kann. Wichtige Kofaktoren der endogenen L-Carnitin Synthese sind Eisen und die Vitamine B3, B6 und C. Aber auch tierische Lebensmittel (v.a. rotes Fleisch, Fisch, Geflügel und Milch) sind gute L-Carnitin Quellen.

Die wesentliche Aufgabe von L-Carnitin besteht im Transport von energiereichen langkettigen Fettsäuren als Acyl- Carnitinester in die Mitochondrien (Carnitin-Shuttle), wo sie in den oxidativen Metabolismus eingeschleust werden und Energie in Form von ATP liefern.

Etwa 97% des synthetisierten L-Carnitins werden in der Herz- und Skelettmuskulatur gespeichert, sodass das Herz-Kreislauf-System kontinuierlich mit ausreichend Energie versorgt werden kann. Da L-Carnitin dem Körper Fett als Energieträger zur Verfügung stellt, wird gleichzeitig auch die Fettverbrennung angekurbelt.

Menschen mit einer schlechten Durchblutung des Herzens können durch die Einnahme von L-Carnitin das Risiko an Folgeerkrankungen wie chronischer Herzleistungsschwäche, Angina- Pectoris oder einem Herzinfarkt zu erkranken verringern.

Bedingt durch diese Störungen ist die ausreichende Versorgung des Herzens mit Blut nicht gewährleistet. Daraus ergibt sich ein Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen im Herzen.

Die zusätzliche Gabe von L-Carnitin, einer lebensnotwendigen Aminosäurenverbindung, kann den Mangel verbessern. Zur Verbesserung der energetischen Situation und der Leistungsfähigkeit des Herzens stellte sich in verschiedenen Studien eine zusätzliche Aufnahme von ein bis zwei Gramm L- Carnitin pro Tag als wirksam heraus.

Diese Verbesserung erklärt sich durch die Funktion von L-Carnitin, freie Fettsäuren, die als wichtigste Energielieferanten des Herzmuskels dienen, in die Mitochondrien zu transportieren.

Die im Körper gebildeten oder über die Nahrung aufgenommenen Mengen reichen aber nicht aus, um die oben genannte Menge zu erreichen, so dass eine Einnahme von L-Carnitin für die Verbesserung der Herzleistung als Nahrungsmittelergänzungsmittel oder Arzneimittel angezeigt ist.

L-Carnitin wurde bisher bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern eingesetzt, die weitaus größte Gruppe der Untersuchungen in der Literatur betrifft Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In vielen klinischen Studien konnten zahlreiche positive Effekte einer Carnitin-Einnahme nachgewiesen werden.

Patienten mit chronischer Fatigue oder muskulären Myopathien profitieren ebenfalls von einer L-Carnitin-Einnahme. L-Carnitin wirkt nicht nur regulierend auf den Stoffwechsel, sondern übernimmt auch eine Reihe wichtiger Zellschutzfunktionen. Es neutralisiert toxische Stoffwechselprodukte in den Mitochondrien und besitzt ausgeprägte antioxidative, immunmodulatorische und antientzündliche Eigenschaften. Tierstudien deuten zudem darauf hin, dass L-Carnitin die Produktion von neuronalen Botenstoffen im zentralen Nervensystem erhöht und dadurch die kognitiven Fähigkeiten, insbesondere das Lernvermögen, verbessert.

Carnitin

Im Vergleich zum L-Carnitin kann Acetyl-L-Cystein ALCAR durch die angefügte Acetylgruppe die Blut-Hirn-Schranke überwinden und hat auch im Allgemeinen eine viel höhere Bioverfügbarkeit.

In Kombination mit einem anderen Wirkstoff Namens Citicolin, fördert ALCAR die Bildung des wichtigen Neurotransmitters Acetylcholin, welches an vielen Denkprozessen beteiligt ist und so die cognitiven Fähigkeiten verbessert.